Bisher konnten menschengemachte Systeme zwar auch schon ohne künstliche Intelligenz missbraucht werden (z. B. in Kriegen, in Vernichtungslagern, Atombombenabwürfen …), jetzt aber kann es geschehen, dass die menschlichen Entwickler von Datenverarbeitungs-Systemen grundsätzlich nicht mehr nachvollziehen können, welche Prozesse in ihnen ablaufen, und zu welchen Ergebnissen sie kommen könnten. Damals wie heute würde so die Grenze dessen überschritten, was zur schöpfungsmäßigen Verantwortung des Menschen gehört: Sie sollen die Schöpfung bearbeiten, sie aber gleichzeitig bewahren (1. Mose 2, 15).
1 Die bleibende Verantwortung des Schöpfers
Menschen müssen (aus biblischer Sicht) immer verantwortlich bleiben für Systeme, die sie selbst entwickelt und in Gang gesetzt haben. Auch dadurch sollen Menschen ein „Eben-Bild“ Gottes sein: Gott hat die Welt nicht nur durch einen universalen Schöpfungs-Impuls in Gang gesetzt, um sie dann sich selbst zu überlassen (Deismus), sondern er begleitet sie durch die Jahrmilliarden bis heute mit aufmerksamer Fürsorge, um sie zu einem sinngebenden Ziel im Nah-Raum seiner Liebe zu führen. Das bedeutet aber: Auch die Menschheit (als „Ebenbild“ Gottes) soll die Ganzheit all dessen, was sie geschaffen hat, also ihre eigene technische, soziale, geistige, kreative, spirituelle … „Schöpfungen“, nicht einfach nur in die Welt setzen, sondern sie auf ein Ziel hin „bearbeiten“ und „bewahren“ (welches Ziel das sein könnte, davon wird noch die Rede sein).
So wie das Menschsein nicht sich selbst verantworten kann, sondern eine verantwortende Instanz außerhalb seiner selbst braucht (also Gott, seinen Schöpfer, der ihm eine ethische Grundausrichtung vorgibt), um sich nicht selbst zu überwältigen und zu zerstören, so braucht auch ein selbstlernendes, selbstoptimierendes und selbstentscheidendes Computersystem die ethische Verantwortung derer, die es geschaffen haben (nämlich der Menschen).
Das bedeutet. Wir Menschen müssen die Frage nach den ethischen Grundsätzen an den zurückgeben, der diese Welt und das Leben und das Menschsein geschaffen hat und erhalten will, weil er sie liebt (siehe das „Doppelgebot der Liebe“ im AT und NT, Mt 22, 36-40; siehe das „Hohelied der Liebe“ 1. Kor 13, 13; siehe 1. Jo 4, 7-8: „… denn Gott ist die Liebe“; siehe Jo 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Und viele andere ähnliche Aussagen im Alten und Neuen Testament der Bibel; vgl. das Thema „AHaBaH – Das Höchste ist lieben“).
Die grundlegenden „Werte“ der Schöpfung (oder für nicht-religiöse Menschen: Die grundlegenden Werte der Existenz auf dieser Erde in Raum und Zeit des Universums) sind das Leben und die Liebe. Diese beiden Werte sind für jede Religion und für jede (auch atheistische) Weltanschauung nachvollziehbar. Wobei allerdings der Begriff „Liebe“ so allgemein und so verschieden interpretierbar ist, dass er für die Operationalisierung in Daten-Systemen nur schwer handhabbar wäre. Ich schlage deshalb vor, den Begriff „Frieden“ zu wählen (als Auswirkung der Grundsätze „Offenheit“, „Güte“ und „Treue“, siehe Beitrag 8). Der spricht zwar nur einen Teilausschnitt dessen an, was biblisch mit „Liebe“ gemeint ist, aber er kann leichter konkretisiert werden. Man könnte auch sagen: Es geht um das Leben und um das Zusammenleben auf dieser Erde (wobei hier nicht nur das Leben und Zusammenleben der Menschen gemeint ist, sondern auch das Leben und Zusammenleben aller Lebewesen auf diesem Globus in einem integrierten „Lebens-Ganzen“).
Wie können aus „autonomen Systemen“ mit „künstlicher Intelligenz“ Systeme mit „verantworteter Intelligenz“ werden (siehe Beiträge 7 und 8)? Diese Frage gilt für Menschen und Maschinen gleichermaßen. Beide brauchen, um nicht selbstzerstörende, selbstgefährdende, ja existenzbedrohende Tendenzen zu entwickeln, Steuerungsimpulse, die selbstbegrenzend und sinngebend wirken. Jede sich selbst überlassene, Ziel-lose und Sinn–lose Entwicklung führt (auf die Dauer gesehen) zwangsläufig in die Selbstzerstörung. Dabei müssen wir uns bewusst machen: Ausschließlich auf die Vermehrung von Gewinn und Macht gerichtete Entwicklungen sind für sich ohne Ziel und Sinn, denn Gewinne und Macht können ja nur Mittel sein, um sinnvolle Ziele zur verwirklichen; für sich selbst genommen sind sie Ziel-los und Sinn-leer. Entwicklungen ohne Sinn und Ziel sind grundsätzlich auch ohne Ethik, denn jede Ethik braucht eine Sinn-und Zielvorgabe, an der sie sich ausrichten kann. Eine „sinnfreie Ethik“ kann es nicht geben; sie wäre ein Widerspruch in sich (siehe dazu das Thema „Die Frage nach dem Sinn“).
2 Das „Optimierungsziel“ des Menschseins
Optimierungsvorgänge in datenbasierten Systemen (ob Mensch oder Computer) gehen davon aus, dass etwas noch nicht optimal ist. Das bedeutet: Sie müssen immer auf eine Zielvorgabe hin orientiert sein (wie sollte man etwas „optimieren“, wenn niemand wüsste, welcher Zustand besser wäre als der jetzt gegebene?). Das gilt auch für das System „Mensch“. Auch dieses braucht eine Zielvorgabe, die ihm zeigt, was er ist und die ihm sagt, was er werden soll.
Was ist der Mensch und was kann er und was soll er sein oder werden? Oder technisch ausgedrückt: Welches ist das „Optimierungs-Ziel“ für das System „Mensch“? Siehe dazu auch das Thema „sein und sollen“ im Themenbereich “Grundfragen des Lebens“, dort sind die Zusammenhänge ausführlicher dargestellt. Ist es der „Transhumanismus“, der das Menschsein in seiner jetzigen Form als sehr unzureichend und überholt empfindet und der diesen „Mangel“ überwinden will, indem Menschen sich mit implantierten Elementen künstlicher Intelligenz „upgraden“ (verbessern, aufwerten)?
Die Antwort auf die Frage nach der „Zielvorgabe“ des Menschseins kann sehr verschieden ausfallen, je nachdem, von welcher Religion oder Weltanschauung oder Zukunftsvision ein Mensch sein eigenes Welt- und Selbstverständnis ableitet. Hier wird zunächst nach der „Zielperspektive“ des Menschseins auf biblischer Grundlage gefragt (später wird diese Frage noch weiter und allgemeiner gestellt).
Das „Optimierungsziel“ für alles Menschsein in der Schöpfung Gottes ist schon auf der ersten Seite der Bibel angegeben (und es ist ein Ziel, das alle Grenzen autonom-menschlicher Möglichkeiten sprengt):
- Mose 1, 27: Und Gott schuf den Menschen sich zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.
Man muss einmal versuchen, sich das bewusst machen: Dazu ist das Menschsein geschaffen (und das Universum und die Erde als notwendiger Lebensraum), dass es „Bild“ seines Schöpfers wird: Ikone Gottes. Anschaubare Darstellung des Schöpfers in der geschaffenen Welt. Gott will, dass das Leben jedes einzelnen Menschen, jeder menschlichen Gemeinschaft und der Gemeinschaft des Menschseins als Ganzes (technisch gesprochen) so „optimiert“ wird, dass es zu einem erkennbaren „Eben-Bild“ wird für den „Schöpfer“, der eben diese Menschen und ihre Lebensgrundlagen geschaffen hat.
Das heißt: Die Lebens-Geschichte eines Menschen und die Menschheits-Geschichte durch die Jahrtausende sollen (jetzt mit den Begriffen aus der Arbeit mit „künstlicher Intelligenz“ ausgedrückt) ein „Optimierungs-Vorgang“ werden für die selbstlernenden, selbstoptimierenden und selbstentscheidenden Systeme des Menschseins in Richtung auf diese Ziel-Vorgabe. Man könnte „solche Optimierungs-Vorgänge“ mit biblischen Begriffen auch „Heiligung“ nennen, im Sinne von „Gott-Ebenbildlich-Werden“ (siehe dazu das Thema „sein und sollen“).
Um zu klären, was damit gemeint sein kann, muss ich allerdings ein wenig ausholen:
Der Mensch ist (nach der oben zitierten biblischen Aussage) im Vergleich zu allem Vorangegangenen (vorher wird die Erschaffung des Weltalls und der Erde, der Pflanzen und Tiere beschrieben) eine wirkliche Neuschöpfung Gottes. Und dieses „ganz Neue“ ist nicht materieller und nicht biologischer Art. Materiell gesehen besteht der Mensch aus den gleichen Bauteilen (Atomen) wie die übrige Schöpfung auch und biologisch gesehen ist der Mensch mit den Säugetieren, einem Hund etwa oder einer Maus, eng verwandt, da ist er gar nichts Besonderes. Das Besondere an ihm besteht nicht in seiner Materie oder seinen biologischen Eigenschaften, sondern in einer besonderen, nur die Menschen betreffenden Berufung: Die Schöpfung „Mensch“ soll „Bild Gottes“ sein, das heißt: sichtbare Darstellung des Schöpfers in der Schöpfung, anschaubare Vergegenwärtigung Gottes mitten in einer scheinbar gottlosen Welt.
Dabei ist aber der Mensch keine optische Abbildung Gottes, als wäre Gott ein Wesen mit menschenähnlicher Gestalt, mit Armen und Beinen, mit Augen, Mund und Nase… (dann wäre ja Gott ein Abbild des Menschen, und so haben sich Menschen zu allen Zeiten ihre Götter vorzustellen versucht, schauen wir uns doch die Götterbilder vieler Religionen an).
Nein, der Mensch ist keine optische Abbildung Gottes sondern eine wesentliche. Durch das Menschsein soll das Wesen Gottes in der Schöpfung anwesend sein. Aber, wer ist Gott, was ist denn sein eigentliches „Wesen“? Und wozu hat er uns geschaffen und was erwartet er von uns? Die Antworten auf solche Fragen sind von uns aus nicht zugänglich. Wir können mit den Mitteln menschlicher Erkenntnisfähigkeit nur so viel von Gott erfassen und mit den Mitteln menschlichen Sprache nur so viel von Gott aussagen, als er selbst sich uns offenbart.
Und Gott hat sich offenbart: In der Schöpfung, in der Geschichte Israels, im Leben, Reden und Handeln Jesu, auch in der Geschichte des Judentums und der Christenheit der vergangenen 2000 Jahre und in der Weltgeschichte und Heilsgeschichte bis heute. Und in dieser Selbstoffenbarung Gottes über Jahrtausende hinweg können wir wahrnehmen, dass die Existenz Gottes wesentlich in einem „In-Beziehung-Sein“ besteht, einem „In-Beziehung-Sein“, das wir mit den Mitteln der menschlichen Sprache (freilich völlig unzureichend, aber wir haben keine Alternative) mit dem Begriff „Liebe“ umschreiben.
In der Bibel klingt das so (1. Joh 4, 7-8): Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Das also (das, was hier mit dem Begriff „Liebe” umschrieben wird), das ist es, was das Gott-Sein Gottes (JHWHes) ausmacht, sie ist sein eigentliches „Wesen”, seine „Substanz”, seine „Identität” und dafür soll das Menschsein zum „Ebenbild“ werden.
Die Bibel beschreibt (in deutscher Übersetzung) das Wesen Gottes in drei Worten: Gott – ist – Liebe. Damit ist alles Wesentliche über den Gott der Bibel ausgesagt: Sein Wesen ist ein „Für-den-andern-da-sein“ in voraussetzungsloser Annahme und uneingeschränkter Zuwendung, in unerschütterlicher Treue und opferbereiter Hingabe. Und diese Liebe, die das Gott-Sein Gottes ausmacht, die soll nun als sein „Ebenbild” auch das Mensch-Sein des Menschen bestimmen. Das, was das Menschsein des Menschen ausmacht, ist die Fähigkeit zu lieben. Zu lieben aus bewusster Hingabe an ein Du. Zu lieben, auch wenn es für das eigene Ich Nachteile einbringt. Zu lieben, auch wenn es etwas kostet, auch wenn es – in Extremsituationen – viel kostet (Zeit, Kraft, Geld, Einsatz, Hingabe …)
Solche Liebe, die sich bewusst an ein Gegenüber hingibt, die nicht sich selbst erhöhen, sondern dem andern zur Erfüllung seines Menschseins und zur Freude am Dasein helfen will, die sich aus freiem Willen für eine Gemeinschaft engagiert und die sich sogar selbst unter Zurückstellung des eigenen kreatürlichen Lebenswillens für das Gefährdete und Verlorene einsetzen kann, um es zu zu schützen und zu retten, das ist das Göttliche, das sich im Menschsein widerspiegeln soll als sein Ebenbild und das durch den Menschen in der Schöpfung gegenwärtig und wirksam sein soll. Und das geschieht ja täglich millionenfach, meist im Verborgenen, manchmal sichtbar vor den Augen der Welt (z. B bei freiwilligen und unbezahlten Rettungseinsätzen nach Naturkatastrophen usw.)
Diese Liebe soll auch zur Überwindung des universalen Ego-Prinzips der Evolution werden im Miteinander der Menschen. Sie ist das Gegenmodell zum „Kampf ums Dasein”, und zum Prinzip vom „Fressen und Gefressen-werden”, die sonst alles Leben beherrschen. Mitten in einer Natur, in der jedes Lebewesen um seinen Lebensraum und seine Lebensmittel kämpfen muss, schafft Gott mit dem Menschen ein Geschöpf, das die Möglichkeit hat (zumindest die Möglichkeit, ob Menschen dann diese Möglichkeit auch bewusst ergreifen und nutzen, ist eine andere Frage), seinen Lebensraum bewusst als Raum der Gemeinschaft zu gestalten und seine „Lebens-Mittel“ im bewussten Miteinander und Füreinander zu erwerben.
Unser Menschheits-Ziel „Ebenbild der Liebe Gottes“ braucht, damit wir uns nicht hoffnungslos verlaufen und in die Irre geht, ein menschlich erkennbares „Vor-Bild“. Gott selbst ist ja für menschliche Wahrnehmungs- und Erkenntnis-Systeme nicht wahrnehmbar und erkennbar. Und wir haben tatsächlich so ein Vorbild:
„Wer mich sieht, der sieht den Vater“, sagt Jesus (Joh 14,9). Wer den Lebensweg Jesu anschaut, der gesäumt war von körperlich Geheilten und seelisch Gesundeten, von eigener Schuldhaftigeit Erlösten und von innerlichen und äußeren Zwängen Befreiten, für ein Leben in Liebe und Treue Befähigten und zu einem Miteinander in Zuwendung und Verantwortung Gestärkten, der kann erkennen, wie Gott ist. Aber damit spricht Jesus für sich nur das aus, was eigentlich die Berufung allen Menschseins ist: Eben-Bild Gottes zu sein. Wenn man die Menschen anschaut, nicht wie sie aussehen, sondern wie sie miteinander leben und miteinander umgehen, und wie sie einander lieben, dann soll man eine erste, vorsichtige Ahnung davon bekommen: So ist Gott. Und das kann sich in aller Vorläufigkeit und Gebrochenheit menschlicher Gemeinschaft hier und jetzt an jedem Ort dieser Erde vollziehen (und wir erkennen mit Erschütterung unsere Defizite gegenüber dieser Menschheits-Berufung).
Im biblischen Zusammenhang können wir dazu noch eine eindringliche Verdeutlichung wahrnehmen. In dem oben schon genannten Ausschnitt aus der Schöpfungsgeschichte wird die besondere Berufung des Menschen in der Schöpfung angesprochen. Sehen wir noch genauer hin:
- Mose 1, 26-28 (weiter oben war nur der Vers 27 zitiert): Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (Luther-Übersetzung, Revision 2017)
Hier wird zweimal hintereinander die Abbild-Funktion des Menschen für Gott verknüpft mit dem Auftrag „über die ganze Erde“ zu „herrschen“. Diese doppelte Verknüpfung betont, dass das „Herrschen“ des Menschen so sein soll, dass es zum „Abbild des Herrschens Gottes“ wird, also zur erfahrbaren Vergegenwärtigung seiner Liebe (siehe die Bibelzitate weiter oben).
Das heißt: Das Leben und Handeln der Menschen wird nur dann ihrer Berufung als „Ebenbild Gottes“ gerecht, wenn die Menschen ihrer Verantwortung gegenüber der Schöpfung (so wie Gott) „in Liebe“ gerecht werden. Im Bibeltext steht wörtlich „herrschen in“ der Tierwelt. Gemeint ist also nicht ein Herrschen „über“ die Schöpfung (das steht nicht da), sondern „herrschen“ in Verantwortung für sie, in der Solidarität des Lebens. Das gilt für die ganze Schöpfung Gottes. Gott selbst „herrscht“ in der Schöpfung indem er seine Liebe in ihr wirken lässt (siehe das Thema „AHaBaH – das Höchste ist lieben“). Gott entlässt seine Schöpfung nicht aus seiner Verantwortung, weil es ihm nicht gleichgültig ist, was in ihr geschieht.
Gleiches muss aber nun auch für autonome digitale Systeme gelten, die von Menschen „geschaffen“ und in Gang gesetzt werden. Menschen müssen ihre selbstgeschaffenen Systeme so „beherrschen“, dass in ihnen das Miteinander und Füreinander der Liebe zur Auswirkung kommt. Menschen dürfen ihre „Geschöpfe“ nicht aus ihrer Mit-Verantwortung für die Schöpfung und aus der Verantwortung gegenüber der Liebe Gottes entlassen.
Dabei müssen wir wahrnehmen: Die Ebenbildlichkeit des Menschen für Gott ist kein Zustand (der Begriff „Bild“ ist hier eigentlich zu statisch), sondern ein Geschehen, und sie geschieht durch die Verwirklichung der Liebe Gottes im Miteinander der Menschen und als liebevolle Verantwortung der Menschen für das Ganze der Schöpfung. Diese menschliche Liebe als „Ebenbild“ göttlichen Wesens ist das „Optimierungsziel“ aller menschlichen Lern- und Entwicklungsvorgänge, trotz aller „Daten-Pannen“ (Betrug, Hass, Krieg …) der Menschheitsgeschichte. (Auf die Frage des „freien Willens“ wird hier nicht eingegangen. Siehe dazu das Thema „Freiheit“ im Bereich „Grundlagen der Gesellschaft“).
Alle Beiträge zum Thema "Natürliche und künstliche Intelligenz"
- Natürliche Intelligenz 1: Prozesse im Bereich von Intelligenz
- Natürliche Intelligenz 2: Teilbereiche menschlicher Intelligenz
- Natürliche Intelligenz 3: Erweiterung menschlicher Möglichkeiten
- Künstliche Intelligenz 1: Grenzüberschreitung?
- Autonome Systeme
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- Die Art des Denkens
- Verantwortete Intelligenz 1: Humane Technik
- Verantwortete Intelligenz 2: Ethisch verantwortete Technik
- Biblische Perspektiven 1: Das „Optimierungsziel“ des Menschseins
- Biblische Perspektiven 2: Zeit und Ziel