Bereich: A Grundlagen der Gesellschaft

Thema: Wirtschaft

Beitrag 6: Sinn-voll wirtschaften (Bodo Fiebig1. Februar 2021)

Machen wir uns das bewusst: Es gibt kein betriebswirtschaftliches, volkswirtschaftliches und weltwirtschaftliches System, und kann auch keines geben, das Betrug, Übervorteilung, Ungerechtigkeit und Ausbeutung verhindern könnte, solange die Menschen, die in diesem Systemen handeln, von betrügerischen, auf Übervorteilung bedachten, ungerechten und ausbeuterischen Ideen und Antrieben beherrscht sind. So etwas wäre weder theoretisch noch praktisch möglich. Es kommt nicht in erster Linie auf die Wirtschaftssysteme an, sondern auf die grundlegenden Einstellungen (in der deutschen Sprache nennt man das die „Gesinnung“) der Menschen.

Wir bräuchten eine Gesinnung, also ein Sinn-Fundament wirtschaftlichen Handelns, welche die Noterfahrungen der Menschheit aufnimmt und ernst nimmt, aber die zugleich die darin liegenden Motivations-Energien in Bahnen lenkt, wo sie nicht von einer diffusen Zukunfts-Angst getrieben und nicht am individuellen und kollektiven Egoismus ausgerichtet sind. Das wäre aber nur dann möglich, wenn die (individuelle oder kollektive) Ur-Angst vor dem, was kommen könnte, überwunden wäre durch eine Grundhaltung des Vertrauens auch angesichts einer immer ungesicherten und oft auch bedrohlich erscheinenden Zukunft.

So haben wir es am Schluss des Beitrags 2 „An-Triebe“ gelesen. Wir brauchen also nicht primär eine Systemveränderung, sondern eine  Gesinnungsänderung.

(Siehe zu diesem Beitrag auch das Thema „Die Frage nach dem Sinn“, dort wird die Sinn-Frage grundsätzlicher behandelt, nicht, wie hier, nur auf wirtschaftliches Handeln bezogen.)

Es ist entscheidend, dass sich die Gesinnung, also das Sinn-Fundament ihres Lebens und Handels, bei den wirtschaftlich handelnden Menschen (also bei uns allen, auch Verbraucher sind ja wirtschaftlich Handelnde) verändert, die Systeme (so wichtig sie sind) bieten nur die Rahmenbedingungen, die  das fördern oder erschweren können. Die Motivationskräfte aus den Mangel- und Not-Erfahrungen der Menschheitsgeschichte, die sind da und wir werden sie mit keiner Systemveränderung außer Kraft setzen können. Aber es käme darauf an, diese Energien so zu steuern, dass sich unsere Motivations-Ausrichtung verändert:

Von der Zukunftsangst zu einem Grund-Vertrauen,

vom Haben-Wollen zum Teilen-Können,

vom Festhalten und Ansammeln zum Loslassen und Freigeben,

von der Konkurrenz zur Zusammenarbeit,

vom Egoismus zur Mitmenschlichkeit,

denn das wären ja die Einstellungen, die wirklich etwas zum Positiven verändern könnten, nicht Ich-Sucht und Habgier und Machtstreben. Jedes Menschenleben spielt sich auf der weiten Skala zwischen den genannten Extremen ab, niemals in den Extremen selbst, auch, wenn es ihnen manchmal sehr nahe kommen kann. (Siehe dazu auch die Beiträge 1 bis 3 zum Thema „Friede auf Erden“ im Bereich „Grundlagen der Gesellschaft“). Wichtig wäre ein Sinnfundament wirtschaftlichen Handelns, das die Ängste und Antriebe aus den Mangel-Erfahrungen menschlichen Daseins aufnimmt und ernst nimmt und dann doch darüber hinausgehen kann und zu einer allgemeinen Mitmenschlichkeit gelangen kann, auch im Bereich der Wirtschaft und des Geldes.

Aber so eine Gesinnungsänderung ist nur möglich, wenn die Menschen einen realen Grund haben, ihre Gesinnung zu ändern. Sie würden das nicht tun (jedenfalls nicht dauerhaft und in der Mehrheit) nur auf Grund von Appellen und Ermahnungen. „Gesinnung“ bedeutet, dass unsere Handlungsweisen (immer, ob uns das bewusst ist oder nicht) als Motivationshintergrund, als Antriebskraft und Steuerungselement eine Sinnhaftigkeit brauchen, die unsere Bestrebungen und Handlungen als sinnvoll, angemessen und zielführend ausweist. In welchen Sinn-Zusammenhang sehen wir uns selbst und unser wirtschaftlichen Handeln? Das ist die entscheidende Frage.

Bei manchen kann man den Sinnzusammenhang, in dem sie sich und ihr wirtschaftliches Handeln sehen, etwa in folgenden Sätzen zusammenfassen: „Ich habe von meinen Eltern und Großeltern den Begriff des „ehrlichen Kaufmanns“ übernommen. Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit, Anstand und Ehrlichkeit sind Grundprinzipien meines Handelns. Aber ich gerate immer mehr unter Druck damit. Skrupellose Geschäftemacher, die nur auf den schnellen Gewinn aus sind, drängen sich rücksichtslos in die Märkte. Und weil sie keine Rücksicht nehmen auf langfristige Folgen und die Belange ihrer Geschäftspartner und oft auch am Rande der Legalität agieren, sind sie fast immer im Vorteil. Ich weiß nicht, wie lange ich meine Prinzipen als „ehrlicher Kaufmann“ noch durchhalten kann.“ (Liberal-ethische Begründung)

Und so setzt sich bei vielen und immer stärker die Überzeugung durch, die man etwa so formulieren könnte: „Ich bin hineingestellt (ob ich das will oder nicht) in eine Welt ohne Sinn, in der ich meine Ziele selbst setzen und durchsetzen muss, in der das Prinzip vom „Fressen und Gefressen-werden“ herrscht und ich muss mich, wenn ich mit meinem Unternehmen überleben will, gegen „die andern“ behaupten. Die Wirtschafts- und Finanzmärkte sind kein Kinderspielplatz. Jeder ist sich selbst der Nächste. Und so wie in der Natur nur der Stärkste überlebt, derjenige, der die Konkurrenten im ‚Kampf uns Dasein‘ überwältigen und ‚schlucken‘ kann, so kann auch in der Wirtschaft auf Dauer nur der überleben, der rücksichtslos seine eigenen Interessen durchsetzt und die Konkurrenten nach und nach ausschaltet“. (Biologistisch-liberalistische Begründung)

Bei anderen könnte man den Sinnhintergrund ihrer Aktionen und Bestrebungen vielleicht so beschreiben: „Das Auf und Ab der wirtschaftlichen und politischen Systeme folgt historischen Wellen-Bewegungen: Mächte streben nach Vor-Macht und das können sie nur verwirklichen, indem sie andere politisch beherrschen und wirtschaftlich ausbeuten. Wenn aber die Bedrückung unter den Ausgebeuteten zu stark wird, wehren sie sich und schütteln die Unterdrückung durch die Mächtigen im Verlauf einer revolutionären Entwicklung ab. Aber: Die ehemals Machtlosen und und Ausgebeuteten werden nun selbst zu Machteliten, die nun ihrerseits andere unterdrücken und ausbeuten. Diese Wellenbewegung von Macht und Ohnmacht, Herrschaft und Unterdrückung, Reichtum und Ausbeutung ließe sich nur beenden, wenn die große Mehrheit der Arbeiterklasse (vertreten durch die Kommunistische Partei) selbst alle Macht in den Händen hält und somit aller Unterdrückung und Ausbeutung des „Proletariats“ ein Ende macht.“ (Historisch-sozialistische Begründung)

Die historische Realität der vergangenen Jahrhunderte hat uns gezeigt: Alle drei genannten Prinzipien sind nicht geeignet (bzw. im oben genannten ersten Beispiel nicht ausreichend), um gegenwärtig und zukünftig eine dauerhafte Grundlage für verantwortliches Handeln in einer globalen Produktions-, Handels-, Dienstleistungs- und Finanzwirtschaft zu bieten. (Siehe dazu das Thema „Die Revolution und ihre Kinder“ im Bereich „mitreden – kontroverse Diskussion“ und dort den Beitrag „Die das Gute wollten“. Woher aber sollen wir dann ein Sinn-Fundament nehmen, das tragfähig genug wäre, um auch für die Welt-Wirtschaft der Zukunft eine solides Grundlage zur Verfügung zu stellen?

Alle Versuche, mit einem selbsterdachten und selbstgemachten Sinn-Fundament des Lebens und Handelnd (so etwas nennt man dann eine „Ideologie“) die Gesellschaften der Welt zu erneuern (z. B. Liberalismus, Kommunismus und Nationalismus) sind, vor allem im 20. Jahrhundert, furchtbar gescheitert und haben viele Millionen Menschenleben und vielfach auch das Vertrauen in die Menschlichkeit zerstört. Freilich: Auch die Religionen der Menschheit sind nicht frei von Egoismen, vor allem, wenn sie Tendenzen nationaler oder kultureller Überhöhung spirituell untermauern. Die Bibel aber bietet uns ein Sinn-Fundament wirtschaftlichen Handelns an, das unanbängig ist von menschlichen Antrieben und Bestrebungen und das auch zu einer Grundlage globalen Wirtschaftens ohne Habgier und Ausbeutung werden könnte:

Haggai 2,8: Mein ist das Silber und mein ist das Gold (spricht Gott, der Gott, der alles geschaffen hat).

  1. Mose 19,5: …denn die ganze Erde ist mein.

Das heißt: Alle Werte, die unsere Welt zu bieten hat, sind grundsätzlich Eigentum Gottes und uns nur zeitweilig zur Nutzung überlassen. Sie stehen für menschliche Habgier, für grenzenloses Haben-Wollen und Festhalten-Wollen nicht zur Verfügung und das schließt dann auch entsprechende Handlungsweisen aus:

Micha 2, 1-2: Weh denen, die Unheil planen und gehen mit bösen Gedanken um auf ihrem Lager, dass sie es frühe, wenn’s licht wird, vollbringen, weil sie die Macht haben! Sie begehren Äcker und nehmen sie weg, (sie begehren) Häuser und reißen sie an sich. So treiben sie Gewalt mit eines jeden Haus und mit eines jeden Erbe.

Jes 5, 18-21: Weh denen, die das Unrecht herbeiziehen mit Stricken der Lüge und die Sünde mit Wagenseilen (…) Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! Weh denen, die (…) den Schuldigen gerecht sprechen für Geschenke und das Recht nehmen denen, die im Recht sind!

Das „Weh denen“ zielt nicht hier nicht in erster Linie auf eine mögliche  Bestrafung, sondern weist hin auf die Selbstzerstörung der Beziehungen durch egoistisches Handeln und deren Folgen (auch und gerade für die „Täter“). Es geht hier nicht um eine „Droh-Botschaft“, die alles Fehlverhalten unter Strafe stellt, sondern um eine „Froh-Botschaft“, welche die Grundsätze wirtschaftlichen Handelns unseren egoistischen Antrieben entzieht und wir somit frei werden für ein Sinn-volles Handeln, das nicht nur den eigenen Gewinn und Aufstieg im Blick hat, sondern die Gesamtheit zwischenmenschlicher Beziehungen auf der Grundlage eines grundsätzlichen Miteinander und Füreinander, das auf Dauer allen zugute kommt.

Zusammengefasst werden diese Aussagen zur Nichtverfügbarkeit materieller Werte für die Habgier und das Machtstreben von Menschen (weil die letztlich Gott gehören) in den „10 Geboten“ (2.Mose 20, 15-17, Elberfelder Übersetzung:)  Du sollst nicht stehlen. Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren (…) noch irgendetwas, was deinem Nächsten gehört.

Im Folgenden werden einige „Gesinnungsänderungen“ genannt, die als Grundlage für eine menschenwürdige globale Wirtschaft notwendig wären:

1 Von der Ur-Angst zum Ur-Vertrauen

Ps 118,8: Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.

Hebr 10,35: Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Jes 40,31: … die auf den HERRN harren (hoffen, vertrauen), kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Wir haben beides gelernt und beides steckt tief in uns allen: Die Ur-Angst als jeweils individuell geprägtes Ergebnis der Not-Erfahrungen der Menschheit in Jahrtausenden und der Mangel-Erfahrungen in der eigenen Lebensgeschichte (siehe den Beitrag 2 „An-Triebe“). Diese Ur-Angst hat die Tendenz, den An-Trieb zur Selbsterhaltung (der ja für jedes Lebewesen selbstverständlich und sinnvoll ist) in die Übersteigerung von Selbsterhöhung und Egoismus zu treiben. Kein Menschenleben bleibt davon unberührt.

Aber in jedem von uns ist nicht nur die Ur-Angst, sondern ist auch ein Ur-Vertrauen angelegt. Und auch das stützt sich auf Erfahrungen der Menschheitsgeschichte und der eigenen Lebensgeschichte. Die Völker haben erfahren: Nach jeder Not-Phase gab es wieder Phasen der Erholung, des Wiederaufstiegs und Wiederaufbaus (ob man das als eigene Leistung verstand oder als Rettung und Hilfe durch höhere Mächte, hing von der jeweils besonderen spirituellen Situation ab). Und jeder einzelne Mensch hat erfahren: Ich wurde behütet und getragen durch eine warme und nährende Macht, die mich ganz und gar eingehüllt hatte. Und die mich (nach dem Schrecken der Geburt, durch die ich aus der warmen Hülle vertrieben wurde) doch auch weiter gewärmt und genährt, behütet und getragen hat, so dass ich wachsen konnte und selbständig leben und handeln lernte. Diese Erfahrungen aus der Menschheitsgeschichte und der individuellen Lebensgeschichte sind das menschliche Fundament aller zwischenmenschlichen Beziehungsfähigkeit.

Beides, die Ur-Angst und das Ur-Vertrauen, ist in uns gegenwärtig und wirksam und wird durch jede alte und neue Erfahrung weiter beeinflusst und gefüllt. Aber wir sind ihnen nicht willenlos ausgeliefert, auch wenn die Dichte und Massivität der Erfahrungen bei dem einem eher in die eine und bei einem anderen eher in die andere Richtung drängt. Aber: Wir können uns die Gegenwart beider Ur-Erfahrungen in uns bewusst machen und haben dann auch die Möglichkeit, uns zu entscheiden. Diese Entscheidung wird dann leichter zum Ur-Vertrauen hin neigen, wenn sie sich nicht nur auf eigene Stärken gründen kann (oder auf die Stärke unserer Wir-Gemeinschaften, wie z. B. der Familie oder Nation), sondern wenn diese Entscheidung auch auf der Erfahrung einer guten und hilfreichen Nähe aufbaut, die grundlegender und tragfähiger ist als menschlich-zwischenmenschliche Gerüste. (Siehe dazu auch das Thema „Weltreligionen und biblischer Glaube“ und dort den Beitrag „Grundlagen des Glaubens“.)

Das Spannungsfeld zwischen Ur-Angst und Ur-Vertrauen ist das menschlich-zwischenmenschliche Entwicklungs-Labor, in dem sich entscheidende Veränderungen in der „Gesinnung“ von Menschen, d. h. im Sinn-Hintergrund und Sinn-Fundament ihres Handelns (auch im Bereich von Wirtschaft und Finanzen) entwickeln und vollziehen können:

– Vom Haben-Wollen zum Teilen-Können.

– vom Festhalten und Ansammeln zum Loslassen und Freigeben,

– von der Konkurrenz zur Zusammenarbeit,

– vom Egoismus zur Mitmenschlichkeit.

2 Vom Haben-Wollen zum Teilen-Können,

Von der ersten christlichen Gemeinschaft in Jerusalem vor ca. 2000 Jahren wird in der Bibel berichtet:

Apg 2,44-45: Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.

Das war kein „Ur-Kommunismus“ wie manche meinen, und zwar deshalb nicht, weil diese Gesinnung des Teilen-Könnens ja nicht auf den kommunistischen Ideen-Grundlagen aufgebaut war, die erst viele Jahrhunderte später entstanden (und die ja nicht auf der Bereitschaft zum Teilen beruhten, sondern auf der gewaltsamen Enteignung der einen zugunsten der anderen). Die christliche Urgemeinde hatte ein ganz anderes Fundament: Das kindliche Vertrauen auf die Zusagen des väterlichen Gottes, der ihnen durch Jesus vertraut und vertrauenswürdig geworden war. Dieses Vertrauen machte es möglich, dass die Menschen ihre Zukunftsängste überwinden und sehr frei mit ihrem Besitz umgehen konnten. Auf Grund eines solchen Vertrauens, das alle Zukunft in der Hand Gottes weiß, ist auch im 21. Jahrhundert ein offener und freier Umgang mit Geld und Besitz möglich.

Dieses Vertrauen hatte schon im Judentum des Alten Testaments sein Vorbild:

  1. Mose 23,10-12: Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln. Aber im siebenten Jahr sollst du es ruhen und brach liegen lassen, dass die Armen unter deinem Volk davon essen; und was übrig bleibt, mag das Wild auf dem Felde fressen. Ebenso sollst du es halten mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen. Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber am siebenten Tage sollst du ruhen, auf dass dein Rind und Esel sich ausruhen und deiner Sklavin Sohn und der Fremdling sich erquicken.

Eine für damals gänzlich unbekannte und geradezu ungeheuerliche Herausforderung und Zumutung: Jeder siebente Tag sollte für alle, einschließlich aller Arbeitskräfte, ja sogar für die Arbeitstiere ein Ruhe-Tag sein (heute weiß man aus psychologischen und arbeitsmedizinischen Erkenntnissen, wie wichtig solche Ruhe-Tage für die psychische und physische Gesundheit der Menschen sind). Und das ganze Land sollte nach sechs Ertrags-Jahren ein Ruhe-Jahr bekommen (heute weiß man aus dem oekologischen Anbau, wie wichtig solche Ruhezeiten für eine naturnahe Bewirtschaftung des Bodens sind). Das heißt: Das Wohlergehen von Mensch, Tier und Natur wird über Ertrag und Gewinn des „Inhabers“ gestellt. Eine wahrhaft umwälzende „Gesinnung“, die sich bis heute in der Welt-Wirtschaft weitgehend noch nicht durchgesetzt hat. Eine solche Regelung war aber nur möglich, wenn in einer Gemeinschaft das Vertrauen in die (von Gott zugesagte und gesegnete) Zukunft größer ist, als alle Zukunftsängste und wenn dieses Vertrauen auf tatsächlichen Erfahrungen von Sicherheit und Geborgenheit ruht trotz aller möglichen Gefahren.

Aber nicht nur das: Auch die Besitzverhältnisse sollten nicht durch das Haben-Wollen und Festhalten-Wollen bestimmt sein:

3 Vom Festhalten und Ansammeln zum Loslassen und Freigeben

Im Alten Testament der Bibel gibt es einige wenig beachtete Abschnitte, die aber, wenn man sie ernst nähme, auch heute noch gesellschafts- und wirtschaftspolitische Brisanz hätten:

  1. Mose 25, 8-13: Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, siebenmal sieben Jahre, dass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre mache. Da sollst du die Posaune blasen lassen durch euer ganzes Land am zehnten Tage des siebenten Monats, am Versöhnungstag. Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seinem Besitz und zu seiner Sippe kommen. (…) Das ist das Erlassjahr, da jedermann wieder zu seinem Besitz kommen soll.

In diesem „Erlassjahr“ sollte aller Besitz, der durch irgendwelche Notsituationen verkauft oder verpfändet worden war, wieder (ohne Gegenleistung!) an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden. Es soll keine von Generation zu Generation „vererbte“ Armut geben. Und das soll „für alle, die im Lande wohnen“ gelten, auch für Minderheiten und Fremde. Außerdem sollten da auch alle Sklaven wieder freigegeben werden (eine für damalige Gesellschaften ungeheuerliche Forderung, das sie ja weitgehend auf der Arbeitsleistung von Sklaven aufgebaut waren).

Später wird diese Regelung sogar noch verschärft (vor allem, wenn es bei den Bedürftigen um Angehörige des eigenen Volkes handelt).

  1. Mose 15, 1-15: Alle sieben Jahre sollst du ein Erlassjahr halten. So aber soll’s zugehen mit dem Erlassjahr: Wenn einer seinem Nächsten etwas geborgt hat, der soll’s ihm erlassen und soll’s nicht eintreiben von seinem Nächsten oder von seinem Bruder; denn man hat ein Erlassjahr ausgerufen dem HERRN. Von einem Ausländer darfst du es eintreiben; aber was du deinem Bruder geborgt hast, sollst du ihm erlassen.

Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein; denn der HERR wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird (…) Wenn einer deiner Brüder arm ist in irgendeiner Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder, sondern sollst sie ihm auftun und ihm leihen, soviel er Mangel hat. Hüte dich, dass nicht in deinem Herzen ein arglistiger Gedanke aufsteige, dass du sprichst: Es naht das siebente Jahr, das Erlassjahr -, und dass du deinen armen Bruder nicht unfreundlich ansiehst und ihm nichts gibst; sonst wird er wider dich zu dem HERRN rufen und bei dir wird Sünde sein. Sondern du sollst ihm geben, und dein Herz soll sich’s nicht verdrießen lassen, dass du ihm gibst; denn dafür wird dich der HERR, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst. Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande.

Wenn sich dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn als frei entlassen. Und wenn du ihn freigibst, sollst du ihn nicht mit leeren Händen von dir gehen lassen, sondern du sollst ihm aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne, von deiner Kelter, sodass du ihm gibst von dem, womit dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat, und sollst daran denken, dass du auch Knecht warst in Ägyptenland und der HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir solches heute.

Man stelle sich vor, wie das wäre, wenn man an den Arbeitssklaven des 21. Jahrhunderts so handeln würde (z. B. an den Näherinnen in einem Textilbetrieb in Südasien, die für Hunger-Löhne bis zur Erschöpfung arbeiten, um wenigstens das Allernötigste für sich und ihre Familie zu verdienen).

4 Von Hierarchie und Konkurrenz zur Zusammenarbeit

Jede geschichtliche Epoche hat ihr eigenes Gesellschaftsmodell und ein dazu passendes gesellschaftliches Organisationskonzept. Das Gesellschaftsmodell der vergangenen Jahrhunderte (ja, in vielen Weltgegenden der Jahrtausende) war die Pyramide. Ganz oben auf der höchsten Spitze stand der „Monarch“ (Alleinherrscher), der König, Pharao, Kaiser, Zar …, der in den meisten Kulturen als direkter Repräsentant der Götter angesehen und verehrt wurde. Darunter kam eine kleine, herausgehobene Ober-Schicht, eine Elite aus Fürsten, Heerführern, hohen Beamten, Adeligen, Ober-Priestern …, darunter eine breitere Mittel-Schicht von Angehörigen des niedrigeren Adels, dazu mittlere Beamte, Offiziere, Priester, Kaufleute, Künstler …, darunter als Unter-Schicht die Menge der einfachen Bauern, Handwerker, Kleingewerbetreibenden …, und zuunterst, als Grund-Schicht, die große Masse der Sklaven, die den Hauptteil der staatstragenden Arbeit leistete und als Gegenleistung von ihren Herren Kost und Unterkunft zugeteilt bekam. Jesus, im Neuen Testament der Bibel, erteilt jeder hierarchischen Struktur unter seinen Anhängern eine deutliche Absage (Mt 23, 8-12): „… ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.  Der Größte unter euch soll euer Diener sein. Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden“.

Das uralte Pyramiden-Schichtenmodell ist jetzt, im 21. Jahrhundert, noch längst nicht überwunden. Ein großer Teil der Weltbevölkerung lebt noch immer (oder wieder) in einem solchen Schichtenmodell der Gesellschaft: Riesenreiche, in denen absolute Machthaber auf Lebenszeit regieren, größere und kleinere Länder, in denen Diktatoren alle Macht auf sich konzentrieren, zerfallende Staaten, in deren Regionen selbsternannte Warlords und Milizenführer kleine absolute Herrschaftsgebiete mit je eigener Schreckensherrschaft beherrschen, Weltkonzerne und deren leitende Personen und Gremien, welche die Bedingungen des welt-wirtschaftlichen Handelns festlegen und kontrollieren, sich selbst aber jeder Kontrolle von außen entziehen … So finden wir in der Realität unserer Gegenwart eine ganze Anzahl größerer und kleinerer Gesellschaftspyramiden nebeneinander, verteilt über den ganzen Globus.

Das Organisationskonzept für eine solche Pyramiden-Gesellschaft ist einleuchtend: Eine Kette von Befehl und Gehorsam von oben nach unten und eine Kette der Verteilung der erarbeiteten Werte von unten nach oben.

Aber, haben wir denn heute, im 21. Jahrhundert, ein brauchbares Gegenmodell zur Pyramide? Scheinbar nicht, jedenfalls nicht auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Sicher, die „Regenten“ in den demokratisch geführten Ländern werden alle paar Jahre vom Volk gewählt, aber sonst geschieht anscheinend alles (in der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft …) wie gewohnt: Anordnung von oben nach unten, Verteilung von unten nach oben. Und viele der etwa 200 Staaten dieser Erde sind doch nur Schein-Demokratien, hinter deren schein-demokratischen Institutionen sich die blanke Macht der Machthaber verbirgt. Auch die Weltkonzerne und Internet-Riesen der Gegenwart wollen eine offene Vernetzung der Gesellschaften nur vortäuschen, in Wirklichkeit sind sie im Innern scharf hierarchisch aufgebaut, und nach außen auf Machtzuwachs durch Anhäufung von immer mehr Geld und Daten ausgerichtet.

Dabei hat sich das neue, künftige Gesellschaftsmodell schon längst herausgebildet und etabliert, es wird nur in vielen Bereichen als solches nicht erkannt, akzeptiert und angewendet. Das Gesellschaftsmodell des 21. Jahrhunderts ist das globale Netz. Und sein Organisationskonzept heißt Beziehung und Kooperation statt Hierarchie und Gehorsam.

Das Bild vom globalen Netz ist in unserer Gegenwart fast überall präsent. Wenn wir uns Darstellungen von globalen Beziehungen in Erinnerung rufen, haben wir fast überall die gleiche Grafik vor Augen: Ob wir weltweite Verkehrswege und Warenströme darstellen oder internationale politische Beziehungen oder weltweite Touristenströme oder internationale Sportveranstaltungen und deren Teilnehmer … immer ergibt sich ganz automatisch und selbstverständlich das Bild vom globalen Netz.

Dieses Bild vom globalen Netz hat ein ganz ursprüngliches Vor-Bild: Die umfassendste Verwirklichung von einem interaktiven Netzwerk ist unser Gehirn. Ca. 86 Milliarden Nervenzellen sind über ca. 100 Billionen Synapsen untereinander so verbunden und vernetzt, dass ihre internen Interaktionen in Wechselwirkung mit den Wahrnehmungen aus der Außenwelt einen ganzen Kosmos an Denkleistungen, Gefühlsregungen und Kreativität zustande bringen. Unser Gehirn kennt keine pyramidenhafte Zuspitzung von Zuständigkeit und Macht, und es gibt erst recht keine Königs- oder CEO- Nervenzelle, die allen anderen die Art und die Richtung ihres Denkens vorschreibt. Und trotzdem (oder gerade deswegen!) konnte es in den vergangenen Jahrtausenden so großartige Leistungen auf allen Gebieten der Wissenschaft und Technik, der Kunst und Kultur zustande bringen.

Das Internet ist die Übertragung dieses Netzwerk-Systems, das unser Gehirn darstellt, auf die globale, alle Völker und Kontinente der Erde umfassende Ebene. So wird es zum Vor-Bild des Gesellschaftsmodells im 21. Jahrhundert: Jeder kann gleichberechtigt Anteil haben am weltweiten Zusammenspiel und Austausch ohne dabei an nationale Grenzen zu stoßen und kann seine eigenen Ideen, Einsichten und Anliegen in die globalen Entwicklungs- und Entscheidungs-Prozesse mit einbringen (freilich sehen wir unterdessen auch die Gefahren deutlicher, die der Missbrauch der neuen Möglichkeiten mit sich bringen kann).

Eigentlich ist die Grundsatzentscheidung schon gefallen: Kooperation statt Hierarchie. Zusammenarbeit selbständiger und gleichrangiger Einheiten statt Befehl und Gehorsam in einer zugespitzten Macht- und Zuständigkeitspyramide (siehe den Beitrag „Hierarchie oder Kooperation“ zum Thema „Konkrete Visionen“ im Bereich „mitmachen“).

Ich will das an einem Beispiel aus der Wirtschaft verdeutlichen: Ein Auto wird heutzutage nicht mehr von einer einzigen Firma gebaut, sondern eine Firma (z. B. VW, BMW usw.) organisiert ein Netzwerk von selbständigen Zulieferern, die „just in time” alle nötigen Teile liefern, aus denen ein Auto zusammengesetzt werden kann (auch viele der heute noch zentralisierten Fertigungsabschnitte, ließen sich so noch weiter dezentralisieren). Und es stellt sich heraus: Eine solche Kooperation eigenständiger Unternehmen zur Entwicklung und Produktion eines sehr komplexen Produktes (z. B. eines Autos) ist flexibler und leistungsfähiger als ein riesiges, nach außen abgeschlossenes und nach innen hierarchisch durchstrukturiertes Einzelunternehmen. Das mag manchen überraschen, aber es ist so: Selbst so ein kleines und handlichen Ding, wie ein Smartphone wird nicht von einem Einzel-Unternehmen hergestellt, sondern von weltweit kooperierenden Netzwerken: Das Betriebssystem stammt von einer anderen Firma als der Prozessor, die Batterie oder das Kamerasystem usw. (freilich funktionieren innerhalb der „Zulieferer-Firmen“ die Abläufe und Zuständigkeiten oft noch nach dem „Pyramiden-Modell“).

Zwei verschiedene Modelle stehen derzeit zur Verfügung, wie das Miteinander der Menschen im engeren und weiteren oder gar im globalen Rahmen organisiert werden kann: Kooperation in einem global vernetztem Beziehungssystem oder Hierarchie in der je eigenen Gesellschaftspyramide. Im Vergleich trägt das Kooperations-Modell einen zweifachen Sieg davon: Es ist erstens leistungsfähiger (leistungsfähiger vor allem dann, wenn es darum geht, allen Beteiligten eine gerechte Teilhabe an den Gütern und Errungenschaften der Gemeinschaft zu sichern) und es ist zweitens humaner, also dem Wesen des Menschseins angemessener und gerechter (denn in den hierarchischen Systemen haben ja nur die zahlenmäßig äußerst kleinen herrschenden Schichten Zugang zu den wichtigsten Ressourcen und Entscheidungsabläufen).

5 Vom Egoismus zur Mitmenschlichkeit.

Die Mangel- und Noterfahrungen der Menschheit durch die Jahrtausende lassen sich nicht einfach abschütteln. Aber es gibt eben doch auch die Erfahrungen von Sicherheit und Geborgenheit, von Wagnis und Gelingen, von Zuversicht und Vertrauen.

Noch einmal: Wirtschaftliches Handeln geschieht immer am Rande der Egoismus-Falle. Wir können der Versuchung nicht entkommen. Aber wir müssen ihr nicht erliegen. Wir können uns bei allem wirtschaftlichen Handeln dieser Versuchung bewusst sein und uns bewusst gegen (eigene!) egoistische, ungerechte und rücksichtslose Vorgehensweisen entscheiden. Das ist möglich. Wir sind keine Automaten, die zwanghaft ihren eigenen Trieben folgen müssten (siehe das Thema „Freiheit“). Jede ehrliche, rücksichtsvolle, vertrauensvolle Vorgehensweise und Zusammenarbeit im „Geschäft“ ist eine bewusste Entscheidung gegen die Egoismus-Falle, an derem Rand wir uns immer bewegen und (ob wir das wollen oder nicht) auch handeln müssen. Und jeder (aufs Ganze gesehen) ehrliche, rücksichtsvolle und vertrauenswürdige Unternehmer oder Angestellte ist ein überzeugendes Beispiel, dass es doch möglich ist, eine Gesinnung des Miteinander statt des Gegeneinander zu entwickeln. Die Jahrtausende der Menschheitsgeschichte haben uns gezeigt: Gemeinschaften, deren Miteinander auf Vertrauen, Teilen-Können, Zusammenarbeit und Mitmenschlichkeit aufgebaut waren, sind für die Menschen, die dazugehören, unendlich besser und lebenswerter als jene, die von (versteckten) Zukunftsängsten, vom Haben-Wollen, von Konkurrenz und Egoismus beherrscht werden und in denen nur die wenigen Reichen und Mächtigen gut leben könnten (wenn sie nicht von der ständigen Sorge um den Erhalt ihres Reichtums und ihrer Macht umgetrieben würden).

In der sogenannten „Bergpredigt“ im Neuen Testament der Bibel spricht Jesus das Verhältnis von „Ur-Angst“ und „Ur-Vertrauen“ bei den Menschen an. Er will uns dabei nicht zu bedenkenloser Sorglosigkeit anleiten, sondern zeigt uns, auf welchem „Sinnfundament“ wir (trotz aller Unsicherheit unseres Daseins) doch sicher und geborgen leben und handeln können (Mt 6, 24-33):

Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon („Mammon“ hier ein Ausdruck für Geld und Besitz als lebensbestimmende Macht). Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?

Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? Wer ist aber unter euch, der seiner (Lebens-)Länge eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?

Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.

Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden (wörtlich: „die Völker“). Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

Wenn wir es fertigbrächten, Gott die oberste Herrschaft zu überlassen (in unserem Leben und in allen Formen des Zusammenlebens, auch in allen Bereichen öffentlichen Lebens in Politik, Wirtschaft und Finanzen) und im Vertrauen auf ihn und seine Zusagen zu planen und zu handeln (das heißt in der Sprache der Bibel „Reich Gottes“), dann hätte auch unser Wirtschaften einen Sinn-Fundament, auf dem wir als Einzelne sinnvoll leben und handeln könnten und als Gemeinschaften, ja als globale Menschheitsgesellschaft auch unser Wirtschaften auf eine menschenfreundliche Grundlage stellen könnten.

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Bodo Fiebig, Sinn-voll wirtschaften Version 2021-1

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