Namen sind wichtig. Allerdings, wenn ein Mensch allein auf einer einsamen Insel lebt, braucht er keine Namen. Wen sollte er auch anreden, anrufen, beim Namen nennen? Auch wenn zwei Personen auf dieser Insel wären, bräuchten sie noch keine Namen. „Du“ würde genügen, weil es ja keine Alternative gäbe, wer sonst gemeint sein könnte. Spätestens aber, wenn drei Personen zusammen sind, braucht man Namen: Zur Unterscheidung der Personen, zur Anrede, bei der eindeutig klar ist, wer jetzt der oder die Gemeinte ist.
Das gilt auch für die Gottes-Vorstellungen der Menschen. Menschen brauchen Namen von ihren „Göttern“, wenn sie eine Gottesbeziehung zum Ausdruck bringen wollen.
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1 Der vergessene Name
Im christlich geprägten europäischen Mittelalter ist diese Selbstverständlichkeit verloren gegangen. Es gab ja auch Jahrhunderte lang nur eine „legale“ und überall gültige Gottesvorstellung. Kaum ein (Mittel-)Europäer hatte je in seinem Leben reale Möglichkeiten zur Begegnung mit Menschen anderer Religionen (außer dem Judentum, aber Juden glauben ja an den selben biblisch offenbarten Gott). Es genügte, wenn man „Gott“ sagte, wenn man den Gott der Bibel meinte.
Das hat sich im 21. Jahrhundert völlig verändert. In jeder Stadt, ja selbst im kleinsten Dorf, am Arbeitsplatz oder im Sportverein, in der Schule oder am Kinderspielplatz, beim Einkaufen oder beim Friseur begegnet man Menschen, die anderen Religionen angehören, die mit dem Begriff „Gott“ ganz andere Vorstellungen verbinden. Aber Christen in Europa reden immer noch von „Gott“, als wären sie (spirituell gesehen) allein auf der Welt und als wäre mit diesem Gottes-Begriff schon eindeutig geklärt, wer damit gemeint ist.
Wir (auch wir als Christen) tun oft so, als ob es tatsächlich so etwas „allgemein Göttliches“ gäbe, das mit diesem einen Begriff „Gott“ genannt werden könnte. Und deshalb bräuchte man keine weiteren Unterscheidungen. So fördern wir Missverständnisse und Anfeindungen.
Das hat schwerwiegende Folgen: Die öffentlichen Medien nehmen diese Redeweise auf und reden und schreiben unterschiedslos von „Gott“, wenn sie irgendetwas „Religiöses“ meinen. Und sie reden und schreiben dann z. B. von fanatischen „Gottes-Kriegern“, die mit brutaler Gewalt einen harten „Gottes-Staat“ verwirklichen wollen. Oder sie reden von „Gott“, der den Menschen das „Paradies“ verheißt, wenn sie als „Märtyrer“ viele „Ungläubige“ töten usw.
Der unterschiedslose Gebrauch des „Gottes“-Begriffs bewirkt bei den Zuhörern und Lesern eine unterschiedslose Zuordnung aller Negativ-Erscheinungen des Religiösen zu allem Religiösen, auch zum „Gott“ der Bibel. Und so wird der Begriff „Gott“ nach und nach zum Inbegriff alles Negativ-Religiösem.
Wie könnten wir dem begegnen? Ganz einfach: Indem wir uns wieder angewöhnen, den biblischen Gott beim Namen zu nennen. Dann wäre jeweils klar, wer gemeint ist und wer nicht. Aber hat denn der biblische Gott einen Namen? Selbstverständlich. Wir müssen allerdings schon etwas genauer hinhören und hinsehen, um ihn auch zu verstehen.
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2 Selbstoffenbarung Gottes in seinem Namen
Im zweiten Mose-Buch der Bibel gibt es die Szene, wo Mose dem Gott Israels in der Wüste begegnet. Dort bekommt Mose den Auftrag, sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit zu führen. Bei dieser Gelegenheit stellt sich Gott selbst vor, aber zunächst nicht mit seinem Namen, sondern er erinnert an die Gottesgeschichte, die dieses Volk in der Vergangenheit schon mit ihm erlebt hat (2. Mose 3,6): Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Damit ruft er die schon damals Jahrhunderte lange Reihe von Gotteserfahrungen auf, die im kollektiven Gedächtnis dieses Volkes noch gegenwärtig war. Erst als Mose ausdrücklich nach seinem Namen fragt, antwortet er, aber seine Antwort klingt zunächst rätselhaft (2.Mose 3, 13-14): Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? Gott sprach zu Mose: „Ich werde sein, der ich sein werde“.
„Ich werde sein, der ich sein werde“, so ist eine der möglichen Übersetzungen dieses „Namens“; andere wären: „Ich bin, der ich bin“ oder „Ich werde sein, der ich (immer) war“. Erst im Zusammenklang dieser beiden „Benennungen“ ergibt sich eine deutliche Aussage: Gott stellt sich vor als der, mit dem das Volk Israel eine lange Geschichte von Gotteserfahrungen hat und als der, der sich in dieser Geschichte als einer erwiesen hat, der unerschütterlich zu seinen Zusagen steht und an der Seite seines „Bundesvolkes“ bleibt. Und diese Aussage fasst dann dieser Gott selbst in dem Namen JHWH zusammen.
Dieser Name hat sprachlich etwas mit „sein“ und „werden“ zu tun. Wie er ausgesprochen wird, weiß niemand mehr. Das liegt daran, dass im Hebräischen (der Sprache der Bibel im Alten Testament) die Vokale (a, e, i, o, u) nicht geschrieben werden (und das ist bis heute so); schriftlich überliefert wurden nur die Konsonanten J-H-W-H. Später wurde im Judentum der Gottesname möglichst gar nicht mehr ausgesprochen, um nicht in die Gefahr zu geraten, ihn zu „missbrauchen“ (entsprechend dem zweiten Gebot von den „Zehn Geboten“, 2.Mose 20,7): Du sollst den Namen JHWHs, deines Gottes, nicht missbrauchen … (Aber sehen wir genau hin: Da steht: „Du sollst den Namen JHWHs, deines Gottes, nicht missbrauchen … Es steht nicht da: Du darfst den Namen JHWHs, deines Gottes, nicht gebrauchen …)
So ist die Lautgestalt des Namens JHWH verloren gegangen. Später gab es zwar mehrere Vorschläge für die Aussprache des Gottes-Namens: Jehowa, Jahawah, Jahwe …, aber wirklich wissen kann es niemand. Wichtig ist aber: Das ist kein Name, den andere (zum Beispiel irgendwelche Menschen) Gott zuschreiben, sondern es ist der Name, den er selbst uns offenbart. Und zwar deshalb, weil der Name Gottes uns auch etwas sagen soll über die Person Gottes.
Freilich: Wir haben nur diese 4 Buchstaben j-h-w-h. (Ich schreibe im Folgenden diesen Namen mit kleinen Buchstaben, das Hebräische kennt keine Groß- und Kleinschreibung.) Aber diese 4 Buchstaben selbst verraten auch etwas über Gott. Es gibt nämlich im Hebräischen noch eine weitere sprachliche Besonderheit, und auch die schon seit Jahrtausenden.
Da ist z. B. im „zweiten Teil“ der Bibel, dem sogenannten „Neuen Testament“ (Off 13, 18) einmal von der „Zahl eines Namens“ die Rede. Wie soll denn das gemeint sein, wie soll denn ein Name eine Zahl haben? Die Lösung ist einfach: Im Hebräischen haben die Buchstaben auch einen Zahlenwert. Jeder Buchstabe ist zugleich auch eine Zahl. Man kann einen Namen also auch in Zahlen schreiben.
Mein Name „Bodo“ würde dann so geschrieben: (Das B ist im Hebräischen die 2 und das d ist die 4. Die beiden o, als Vokale, werden nicht geschrieben.) Bodo > 2–4 das wäre die Zahl meines Namens.
Wenn man das nun mit dem Namen Gottes macht, dann sieht das so aus: (j=10, h=5, w=6) j-h-w-h entspricht 10-5-6-5. Und das sagt uns?? Gar nichts.
Nun muss man wissen: Die 6, das w, ist nicht nur ein einzelner Buchstabe, sondern zugleich auch ein ganzes Wort. Das Wort wird wa oder we gesprochen (die Vokale sind nicht so wichtig, geschrieben wird ja nur das w) und dieses Wort heißt „und“. Das Wort „und“ besteht (geschrieben) nur aus dem Buchstaben w.
Das bedeutet, der Name Gottes heißt eigentlich j – h und h. Oder in Zahlen: 10 5+5. Wer ein wenig mathematisch geschult ist, sieht: Der Name Gottes ist so etwas wie eine mathematische Gleichung: 10 = 5+5.
Und diese Gleichung des Gottesnamens beinhaltet das ganze Programm, den Sinn und das Ziel der ganzen Schöpfung, unseres ganzen Universums, durch die Jahrtausende, Jahrmillionen, Jahrmilliarden, vom Anfang bis zum Ende.
Ich weiß: Das ist ein sehr großspuriger Satz, aber ich werde ihn erklären.
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3 Sinn-Offenbarung im Gottes-Namen
Ein erster Aspekt steckt in der Zahl 10. Sie ist in der Bibel (nicht nur an dieser Stelle) die Voll-Zahl, die Vollzahl, durch die eine himmlische Vollkommenheit sich in irdischer Vollständigkeit spiegelt (eine irdische Vollkommenheit kann es ja nicht geben).
Hier steht die Zahl 10 für Gott, allerdings nicht für den Gott, der im Himmel ist („Vater unser im Himmel“), sondern für Gott, dessen himmlische Wirklichkeit hier auf der Erde und mitten im Irdischen erkennbar werden soll, dessen Name hier auf der Erde geheiligt werden soll, dessen Reich hier auf der Erde kommen soll und dessen Wille in unserem alltäglichen Leben und Handeln hier auf der Erde geschehen soll (Mt 6, 9-13): Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Also lesen wir: „Gott“ (wie er hier auf der Erde erkennbar wird) ist h und h. Und jetzt kommt‘s: Der Buchstabe „h“ kann auch ein ganzes Wort bedeuten, genauer gesagt sogar 2 ganze Wörter (dazu muss ich später noch etwas erklären). Entweder (gesprochen) hu oder hi (die Vokale u oder i werden aber nicht geschrieben, also bleiben nur diese zwei h übrig). Wenn wir das in den Gottesnamen einsetzen, bekommen wir den Satz: Gott (der im Irdischen erkennbar werdende himmlische Gott) ist hu und hi.
Das hebräische Wort hu heißt auf deutsch „er“ und hi heißt „sie“. Und jetzt heißt der Satz, die Botschaft, die uns der Gottesname sagt, so: Gott (der Gott, der nicht im fernen Himmel bleibt, sondern uns hier auf der Erde nahe kommt und erkennbar wird) ist „er-und-sie“.
Wie das gemeint ist, das steht (ganz am Anfang der Bibel in der Schöpfungsgeschichte) in dem Satz von der Erschaffung des Menschen (1.Mose 1,27): Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde … also zum irdischen Ebenbild des Gottes, der im Himmel ist. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und schuf sie … Wie? … als Mann und Frau, er und sie (hu we hi) (wörtlich steht da: „männlich und weiblich“) Das Ebenbild Gottes (die irdische Gleichung des himmlischen Gottes) ist eine Gemeinschaft der Liebe: Er und sie; Mann und Frau.
Der Gott im Himmel schuf das Menschsein zu seiner irdischen Entsprechung und „Ab-Bildung“, das heißt zur Vergegenwärtigung des Schöpfers in der Schöpfung als sein Ebenbild (wie im Himmel, so auf Erden). Man kann auch übersetzen: Gott schuf den Menschen zu seiner „Gleichheit“, d. h. zur anderen Hälfte seiner Gleichung).
Jetzt könnte jemand einwenden: Aber das stimmt doch gar nicht, die Wörter hu und hi, er bzw. sie werden doch gar nicht bloß mit dem Buchstaben h geschrieben, sondern so: h-w-a oder in Zahlen: 5-6-1. Das ist seltsam, denn gesprochen wird dieses Wort wirklich nur hu oder hi, so also ob nur der Buchstabe h dastünde. Die letzten zwei Buchstaben (w und a) werden behandelt, als wären sie gar nicht da. Seltsam, rätselhaft.
Wenn wir wieder auf die Zahlenwerte der Buchstaben schauen, löst sich das Rätsel: Die 5 ist das h und wird gesprochen hu oder hi, er oder sie. Die 6 ist wieder, wie oben, das Wort „und“. Also er und … bzw. sie und … und dann kommt die 1.
Die 1 ist der Buchstabe a, das Alef. Aber was bedeutet die 1?
Wir werden sehen: Die 1 ist Gott selbst. Aber oben haben wir doch gesagt, die 10 ist Gott. Ja, aber ich habe gleich hinzugefügt: Die 10 ist der „Gott im Himmel“, dessen Wesen sich hier auf der Erde widerspiegelt, sozusagen das irdische Eben-Bild des himmlischen Gottes, ist die Widerspiegelung des Schöpfers in der Schöpfung.
Das Original, der Gott, den Jesus „Vater unser im Himmel“ nennt, das ist die 1. Eine Zentralaussage über Gott in der Bibel ist 5.Mose 6, da heißt es (und das ist gleichzeitig das Zentrum des jüdischen Glaubensbekenntnisses) Höre Israel, j-h-w-h, unser Gott, j-h-w-h ist …? Ja, was ist jhwh unser Gott? Höre Israel, j-h-w-h, unser Gott, j-h-w-h ist … eins. So steht es da, und man kann dann auch übersetzten: Jhwh ist Einer (oder einzig, oder die Einheit …) Aber erst einmal steht da: Höre Israel, j-h-w-h, unser Gott, j-h-w-h ist „eins“.
Man kann also die geschriebenen Wörter er oder sie so darstellen: h-w-a (5-6-1) und das heißt: Der Mensch (er oder sie) ist 5 und 1. Also hu+1 oder hi+1, also: er und Gott oder sie und Gott. Wir merken: Der Mensch kann nur irdisches Ebenbild des himmlischen Gottes werden als Liebesgemeinschaft: Er und sie, aber eben nur dann, wenn bei ihm und bei ihr Gott schon mit dabei ist. Er und Gott plus sie und Gott (und Gott ist die Liebe, die Liebe, die den ganzen Menschen meint, nicht nur seine erotische Attraktivität, freilich die auch). Nur so kann das Menschsein zum Ebenbild Gottes werden: Als Liebesgemeinschaft, in der Gott schon in den Liebenden gegenwärtig ist.
In 1. Mose 2,7, gleich nach der Schöpfungsgeschichte wird beschrieben, wie Gott dem Menschen, nur ihm, keinem anderen Lebewesen, einen besonderen Lebensatem einhaucht, die Neschama als „Atem der Liebe“ und dieser besondere Lebenshauch Gottes im Menschen ist die Fähigkeit zu lieben, zu lieben ohne Hintergedanken und Eigennutz, zu lieben, auch wenn es dem eigenen Ich Nachteile einbringt, zu lieben, auch wenn es etwas kostet, vielleicht auch, wenn es einmal viel kostet.
Wir lesen den Namen Gottes jetzt so: Gott ist die Liebe. Und sein Ebenbild, an dem man hier auf der Erde erkennen kann, wie Gott ist, ist die Liebesgemeinschaft von Mann und Frau“, in der die Liebe Gottes selbst schon gegenwärtig ist und zur Auswirkung kommt.
Das bedeutet zugleich auch, dass niemals ein einzelner Mensch „Ebenbild” Gottes sein kann. Ebenbild Gottes werden kann das Menschsein nur als Liebesgemeinschaft. Aber nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau (und erst recht nicht nur die erotische Liebe) soll ein Ebenbild Gottes sein, sondern jede menschliche Gemeinschaft (als Familie, Nachbarschaft, Freundschaft, Arbeitsgemeinschaft, Glaubensgemeinschaft usw., bis hin zur Volksgemeinschaft, Kulturgemeinschaft, Menschheitsgemeinschaft). Jede menschliche Gemeinschaft soll nach dem Willen Gottes zur Liebesgemeinschaft werden, dadurch, dass Gott (seine Liebe) bei ihnen ist.
Am Vor-Abend seiner Verurteilung und Hinrichtung sagt Jesus zu seinen Jüngern: Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt (Jo 13, 35). Aber das gilt nicht nur für diese 12 Personen seiner Jünger. In der Zielperspektive der Vollendung der Schöpfung soll die ganze Menschheit eine einzige Liebesgemeinschaft werden und so – als Ganzes – zum Ebenbild der Liebe Gottes, zur Vergegenwärtigung des Schöpfers in der Schöpfung.
Ich habe oben gesagt, dass in dem Namen Gottes j-h-w-h schon das ganze Programm der Schöpfung, ihr Sinn und ihr Ziel enthalten sind. Jetzt können wir das verstehen, denn Gott jhwh offenbart es in seinem Namen: Das irdische Ebenbild j des himmlischen Gottes ist eine Liebesgemeinschaft von Mann und Frau, h-w-h, wo in beiden Gott als „Atem der Liebe“ schon gegenwärtig ist. Und, darüber hinausgehend, soll jedes Miteinander von Menschen, ja soll die Menschheit als Ganzes zur Liebesgemeinschaft werden, dadurch, dass die Liebe, die das innerste „Wesen“ des Schöpfers ist, seine „Person“, seine „Identität“, in der Schöpfung real gegenwärtig und wirksam wird. (Und wir ahnen, wie weit wir davon noch entfernt sind.) Trotzdem: Wenn das geschieht, und es wird geschehen, dass das Menschsein auf dieser Erde zum vollkommenen Ebenbild der Liebe Gottes wird, dann wird der Sinn und das Ziel der Schöpfung vollendet sein (und das geschieht ja auch schon jetzt, freilich anfanghaft, angefochten, begrenzt und unvollkommen, aber doch real).
„Gott?“, so hieß unsere Anfangsfrage, und wir haben gesehen: Der Gott der Bibel existiert nicht als „Gottes-Idee“, sondern wird vergegenwärtigt in einer Gottes-Beziehung. Wenn wir immer nur „Gott“ sagen (und damit den biblisch offenbarten Gott meinen), dann wäre das so, als ob wir einen geliebten Menschen immer nur mit „Mensch“ anreden würden und nie mit seinem Namen (und das wäre ziemlich lieblos). Ob wir dann „Jehova“ oder „Jahawah“ oder „Jahwe“ sagen (oder noch eine andere Laut-Form) ist nicht wichtig. Mir selbst gefällt die Form „Jahawah“ am besten, weil sie mich an das hebräische Wort für „Liebe“ erinnert, das „Ahawah“ ausgesprochen wird:
Jahawah Ahawah: Gott ist die Liebe (1. Joh 4,8).
Und diese Liebe soll „wie im Himmel so auch auf der Erde“ verwirklicht werden als erkennbares Zeichen der Gegenwart des Schöpfers in seiner Schöpfung (Mt 22, 37-39): “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ (5.Mose 6,5) Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (3.Mose 19,18).